Herzinsuffizienz bei Hunden

Herzinsuffizienz bei Hunden

Auch wenn unsere Vierbeiner bekanntlich ein großes Herz haben: Es kommt vor, dass es schwach ist. Die als Insuffizienz bekannte Herzschwäche betrifft fast jeden zehnten Hund. Auf welche Anzeichen Sie achten sollten und was Sie für Ihren Liebling tun können, erfahren Sie hier. 

Was ist eine Herzinsuffizienz?

Unter der Bezeichnung werden zunächst verschiedene Krankheiten zusammengefasst. Der Begriff Insuffizienz deutet auf eine Unzulänglichkeit hin: Das Herz kann seine Aufgaben nicht in vollem Umfang erfüllen. Aus welchen Gründen das Herz nicht seine volle Leistung zeigt, weicht von Fall zu Fall ab. Manchmal wird der Hund bereits mit einem Herzfehler geboren, in anderen Fällen ist die Herzschwäche eine Alterserscheinung.  Die verminderte Leistungsfähigkeit kann zudem aus einem Fehler an der Herzklappe, einer Schwäche des Herzmuskels oder anderen Gründen entstehen. Wenn die Pumpleistung des Herzens nicht ausreicht, kommt es zu einer Minderversorgung von Gewebe und Organen. In schwerwiegenden Fällen kommt es vor, dass Stoffwechselabbauprodukte nicht abtransportiert werden und sich im Körper anlagern. Die Folge sind Ödeme im jeweiligen Bereich. Die Herzschwäche kann nur eine oder beide Herzhälften gleichermaßen betreffen. Ist die linke Herzhälfte betroffen, kommt es zu einer Störung im Lungenkreislauf. Möglich ist dann ein Blutstau, häufige Symptome sind Husten und Atemnot. Ist vorwiegend die rechte Herzhälfte betroffen, verbleibt das sauerstoffarme Blut möglicherweise im Körper. Es kommt vermehrt zu Flüssigkeitseinlagerungen im Bereich der Bauchhöhle und Leber. Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Vierbeiner an einer Herzschwäche leidet, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf. Je früher die Herzinsuffizienz beim Hund erkannt wird, umso besser stehen die Chancen, einen Umgang mit der Krankheit zu finden.

Symptome einer Herzinsuffizienz

Leidet Ihr Vierbeiner an schwachem Herzen, ist er oft müde und abgeschlagen. In vielen Fällen gesellt sich zudem eine Appetitlosigkeit hinzu. Deutliche Anzeichen für ein schwaches Herz sind Husten und Atemnot, besonders in aktiven Phasen.  Wenn die linke Herzhälfte oder Herzklappen von dem Defekt betroffen sind, kann der Hund eine blaue Zunge bekommen. Die Färbung entsteht durch sauerstoffarmes Blut. Man bezeichnet die Blaufärbung auch als Zyanose Bei schwerer Herzschwäche kommt es vor, dass der Vierbeiner gelegentlich zusammenbricht. Weitere Symptome sind Ödeme, Unruhe in der Nacht oder den Morgenstunden, und deutlicher Gewichtsverlust.

Ursachen von Herzschwäche

Arbeiten die Herzklappen nicht einwandfrei, wirkt sich das auf die Leistungsfähigkeit aus. Bei vielen Herzklappendefekten schließt die Klappe nicht richtig. Als Folge vermischen sich sauerstoffarmes und -reiches Blut. Die Sauerstoffversorgung ist somit nicht optimal gewährleistet, es kommt zu verminderter Leistungsfähigkeit und den typischen Symptomen.  Eine häufige Ursache ist ein schwacher Herzmuskel. Das Herz kann dann nicht genügend Druck produzieren, um das Blut durch alle Gefäße zu befördern. Es wird weniger Blut pro Minute durch den Körper gepumpt, was effektiv eine niedrigere Sauerstoffversorgung zur Folge hat.

Eine dritte häufige Ursache sind Herzrhythmusstörungen: Das Herz hat öfter “Aussetzer”, weicht also vom regelmäßigen Rhythmus ab. Auch in diesem Fall wird effektiv weniger Blut durch den Körper gepumpt, was die Sauerstoffversorgung beeinträchtigt. Entzündungen am Herzen haben oftmals ähnliche Symptome wie die Herzinsuffizienz, können als akute Krankheitsbilder jedoch bekämpft werden. Manche Hunde neigen rassebedingt häufiger zu schwachen Herzen: Bei Dackeln und Pudeln kommt es überdurchschnittlich häufig zu defekten Herzklappen, während Deutsche Doggen, Doberman und Boxer vor Allem im Alter öfter mit einem schwachen Herzmuskel zu kämpfen haben. Herzschwächen können durch einen unausgewogenen Mineralstoffhaushalt begünstigt werden. Insbesondere Kalium und Magnesium sind für ein gesundes Herz von großer Bedeutung.  Auch ein Vitaminmangel kann die Leistungsfähigkeit des Herzens beeinträchtigen: Hier ist Vitamin B1 besonders wichtig.  Bei vielen Hunden ist ein schwaches Herz Ausdruck eines fortgeschrittenen Alters.

Ernährung von Hunden mit Herzschwäche

Um Ihren Vierbeiner zu unterstützen, sollten Sie auf eine ausgewogene und gesunde Nahrung achten. Legen Sie zudem Wert darauf, dass Ihr Hund keine überflüssigen Pfunde mit sich herum trägt. Je mehr Gewicht der Vierbeiner auf die Waage bringt, umso schwerer hat der Herz zu arbeiten. Neben der Ernährung sollten Sie darauf achten, dass der Hund sich zwar bewegt, aber keine zu großen Anstrengungen unternimmt.

Um den Vierbeiner zu stärken, wählen Sie leicht verdauliche Proteinquellen. Folgende Nahrungsmittel sind günstig für den herzkranken Hund:

  • Lunge, Zunge, Blättermagen
  • mageres Fleisch
  • Obst und Gemüse
  • Hirse
  • hochwertiges Pflanzen- oder Fischöl (insb. die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren stärken das Herz)

Des Weiteren erweisen sich folgende Nahrungsergänzungsmittel als günstig:

  • Algen
  • Blütenpollen
  • Gerstengras
  • Vitalpilze Auricularia und Reishi
  • Taurin
  • L-Carnitin
  • Coenzym Q10
  • diverse Kräuter (z.B. Weißdorn, Brennnessel, Birkenblätter, Schafgarbe)
Bei Herzerkrankungen sollten immer auch die Nieren in den Blick genommen werden. Teilweise bedingen sich Nieren- und Herzerkrankungen. Wenn das schwache Herz zusammen mit anderen Alterserscheinungen auftritt, kann man über eine ganzheitliche Diät etwas Lebensqualität erhalten.

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